Ferienimmobilien Tessin 

Der Zweitwohnungsmarkt hat sich seit der Annahme der Zweitwohnungsinitiative verändert. Ihn verändern tun aber auch Generationenwechsel und das veränderte Ferienverhalten.

Zweitwohnungsinitiative

Die Tourismusregionen in der Schweiz haben keine einfache Zeit hinter sich. Im März 2012 wurde die Zweitwohnungsinitiative angenommen, was vielerorts zu einem Neubauverbot für Ferienwohnungen geführt hat. Der Franken-Schock von Anfang 2015 tat sein Übriges dazu, indem er die ausländische Nachfrage, die schon ab 2013 negativ war (mehr Verkäufe von Ausländern als Käufe), noch stärker einbrechen liess.

Das Tessin lockt

Knapp 1,5 Stunden dauert die Fahrt mit dem Zug von Zürich nach Bellinzona. 15 Minuten von Bellinzona nach Locarno.

Dies ist einer der Gründe, warum die touristischen Hauptdestinationen des Tessins wieder stärker ins Zentrum des Interesses von potenziellen Ferienhausbesitzern aus der Deutschschweiz und aus Deutschland gerückt sind. Deutsche und Schweizer nördlich der Alpen lockt aber auch das südländische Flair – die Italianità – der touristischen Regionen von Locarno-Ascona und von Lugano. Und auch das Kulturell-Weltläufige, das beispielsweise das Filmfestival von Locarno ausströmt.

Ein Käufermarkt

Ein Käufermarkt herrscht, wenn mehr Angebote als Käufer vorhanden sind. Diese Situation trifft zurzeit auf das Tessin zu. Es werden sehr viele Objekte auf dem Markt angeboten. Vermehrt sind das auch solche von älteren Eigentümern, die in der «Hochblüte» des Ferienwohnungskaufes erworben haben und heute verkaufen wollen, weil ihnen der Besitz einer Zweitwohnung zu mühsam geworden ist oder sie sich wieder in ihrer angestammten Umgebung niederlassen wollen. Besonders schwer haben es Objekte im Luxussgment im Tessin.  Hier ist der Anteil Eigentümer mehrheitlich ein Ausländer, der nicht in der Schweiz lebt. (Vorwiegend also Ferienobjekte.) Für sie spielen Wechselkurse eine grössere Rolle. Wer die Liegenschaft vor zehn Jahren oder mehr erworben hat, tat dies zu einem deutlich günstigeren Franken. Zahlreiche Eigentümer können sie heute mit einem stattlichen Gewinn verkaufen. Auch das aber führt zu einem Überangebot an Ferienobjekten im Luxussegment bei wenigen Käufern und deshalb wiederum zu einem Käufermarkt.

Preisentwicklung rückläufig

In einem Käufermarkt fallen die Preise. Auch im Tessin. Es ist aber nicht nur das grosse Angebot, das die Preisentwicklung von traditionellen Ferienimmobilien hemmt oder nach unten treibt. Auch die Nachfrage hat sich verändert. Die jüngeren Generationen binden sich weniger gerne an eine Liegenschaft, die sie allenfalls sogar selber bewirtschaften müssen. Gefragt sind heute, wenn überhaupt an einen Kauf gedacht wird, eher hybride Beherbergungsformen mit einem einfachen Zugang zu hotelartigen Leistungen. Beliebt ist aber auch das Mieten, das dank den Vermittlungsplattformen viel einfacher geworden ist.

Richtiger Zeitpunkt für den Verkauf?

In einem Käufermarkt zu verkaufen, ist sicher nicht der beste Augenblick. Wer verkaufen muss, soll dies tun. Er ist aber gut beraten, marktgerechte Preise zu formulieren und ein umfassendes Marketing zu betreiben. Noch besser, einen guten Makler mit grosser Vernetzung in der Branche und Erfahrung damit zu beauftragen. Denn etwas ist klar: Einmal zu teuer heisst immer zu teuer und wird zu nur noch mehr Preisnachlässen führen. Und über je mehr Objekte ein Makler in seinem Portefeuille hat, desto grösser ist die Chance, Käufer auch bedienen zu können und einen Verkauf zu erreichen.

Richtiger Zeitpunkt für den Kauf

Die Vielzahl an Objekten, die grundsätzlich gute Verhandlungsposition der Käufer und die heute möglichen Erträge durch die Vermietung von Ferienimmobilien (Internet, durch Ferienwohnungsvermittler usw.) sind einige der Gründe, warum eine Investition in eine Ferienimmobilie im Süden der Schweiz heute sehr wohl doch richtig ist. Kaufwilligen ist aber dringend zu empfehlen, sich an einen gut vernetzten Makler zu wenden, der den Markt kennt und seine Interessen zu vertreten weiss. Dann ist es möglich, zu einem guten und fairen Preis sein Wunschobjekt zu erwerben. Es steht ausserdem in der Schweiz und ist bereits damit eine gute Investition.

 

Robert Steiger, Inhaber