Wenn der Immobilienverkauf scheitert

Das Haus oder die Wohnung zu verkaufen ist meistens eine wichtige und emotionale Angelegenheit. Entscheiden sich Eigentümerschaften zu einem Verkauf, lohnt es sich, einige Punkte besonders zu beachten.

Marktumfeld heute

Der Immobilienmarkt scheint sich nach der Zeit der gestiegenen Hypothekarzinsen wieder zu erholen, zumal heute Hypotheken wieder zu spannenderen Zinsen abgeschlossen werden können (siehe Grafik). Es sind auch wieder vermehrt neue Immobilieninserate im Internet zu finden. Sucht man auf der Vergleichsplattform comparis.ch nach Verkaufsobjekten in Winterthur, so werden einem rund 90 Objekte präsentiert.

Erneute Aufschaltungen

In den letzten Jahren konnten Immobilien in der Regel innert wenigen Tagen oder Wochen reserviert werden, dies war sicherlich den rekordtiefen Zinsen zu verdanken. Kaum war ein Inserat aufgeschaltet, war es wieder verschwunden. Doch kann man heute ebenfalls davon ausgehen, dass bei Verschwinden des Inserates die Immobilie verkauft wurde? Denn vermehrt tauchen dieselben Objekte ein paar Tage später in neuem Glanz wieder auf den Plattformen auf.

Gescheiterte Verkaufsversuche

Ein Verkaufsversuch kann bspw. aufgrund zu hoher Preisvorstellung scheitern. Einige Immobilienverkäufer wissen das eigentlich und wenden daher vorsorglich Tricks an. Es wird vermehrt auf die genaue Adressangabe verzichtet, da sich so bei einer erneuten Aufschaltung die Preishistorien nicht so gut verfolgen lässt (bspw. auf Comparis). Bei der Neuaufschaltung des Inserates interpretieren die Internetplattformen so ein neues Verkaufsobjekt und sämtliche Personen mit einem Suchprofil werden erneut mit einem Mail benachrichtigt.

Am Markt orientieren

Natürlich will man für sein Objekt einen möglichst guten Erlös erzielen. Wer sich aber von unrealistischen Preisvorstellungen verleiten lässt, macht einen wichtigen Fehler: Ein zu hoher Preis vermindert die Verkaufschancen. Einmal zu teuer heisst immer zu teuer – echte Käufer kennen den Markt und Preisreduktionen führen zu weiteren Preiseingeständnissen. Preise müssen ausserdem finanzierbar sein – es kann sich also lohnen, bereits im Vorfeld die Meinung von Hypothekarinstituten einzuholen.

Vorsicht geboten ist bei den vielen online angebotenen Bewertungspattformen: Die Gefahr, das System unwissend mit falschen Angaben (z.B. Kubatur, Wohnfläche usw.) zu füttern und damit ein falsches Ergebnis zu erhalten, ist gross. Ein Preisvergleich mit ähnlichen Objekten, die in der Umgebung gerade angeboten werden, hilft, ein Gefühl für den optimalen Angebotspreis zu entwickeln.

Zielgerichtet vermarkten

Es zahlt sich aus, Zeit und Arbeit in eine durchdachte Vermarktung sowie eine sorgfältige Präsenta-tion zu investieren. Vorgängig ist die richtige Zielgruppe zu definieren und festzulegen, wo und wie potenzielle Käufer am besten erreicht werden können. Denn: Der Immobilienmarkt ist in der Regel anonym – weder Objekt noch Interessenten kennen sich und es macht Sinn, möglichst umfassende Aktivitäten vorzunehmen. Zu empfehlen sind weiter hochwertige Fotos oder sogar ein professionelles Video, welches Lust auf eine Besichtigung macht. Alle relevanten Informationen zum Objekt und zur Lage sollten in einer aussagekräftigen Dokumentation zusammengefasst sein, die auch die Bank des Kaufinteressenten überzeugt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Vermarktung ist darüber hinaus bei den Immobilieninseraten zu beachten: Grosse Anzeigenportale wie etwa Homegate, ImmoScout24 oder Newhome haben regionale Stärken und Schwächen. Nicht jedes Portal ist gleich gut geeignet für unterschiedliche Städte, Regionen oder Kantone. Hier gibt es bedeutende Unterschiede in Reichweite und Nutzung. Am Ende bleibt aber schliesslich die alles entscheidende Frage nach dem korrekten Angebotspreis. Denn der «Preis auf Anfrage» hat in der heutigen Immobilienvermarktung eigentlich ausgedient.